Mein Gefühl des Monats – Selbstbewusstsein

Selbstbewusstsein

Wenn die Zeit weiter so schnell vergeht, dann ist übermorgen Weihnachten. Schon wieder ist ein Monat vorbei. Ein drittel des Jahres ist rum und jede Woche vergeht wie im Fluge. Gerade deshalb finde ich es so wichtig zwischen drin immer mal wieder kurz inne zu halten und in mich hinein zu hören. Dafür gibt mir mein Gefühl des Monats regelmäßig einen schönen Anlass.

Klar, dass da in mir viele, viele Gefühle sind und so ein Monat ist lang, auch wenn die Zeit nur so rennt. Es gibt unzählige Situationen die Gefühle bei mir auslösen, schöne und auch nicht so schöne. Trotzdem gibt es immer eines, dass ein bisschen „dominanter“ ist, das mich ein wenig mehr beschäftigt, bewegt, leitet. Wenn ich jetzt gerade in mich hinein höre ist es wie schon so oft diesen Monat das Gefühl des Selbstbewusstseins welches mich im positiven Sinne umtreibt.

Selbstbewusstsein

Zugegeben, dieses Selbstbewusstsein ist ein wirklich stark strapaziertes Ding. Jeder sollte eines haben, ein möglichst ausgeprägtes und starkes. Schon Kindern wird früh beigebracht selbstbewusst zu sein. Aber bitte nicht zu sehr, das wirkt vielleicht arrogant und auf keinen Fall zu wenig, das könnte auf Schwäche hin deuten. Also genau das richtige Maß. Aber mal ehrlich – was soll das sein – ein mittelmäßiges Selbstbewusst sein. Und was hat dieses von außen verlangte Selbstbewusst sein mit der eigentlichen Bedeutung des Wortes zu tun?

Was ist es denn genau, das Selbstbewusstsein? So wie es im normalen Sprachgebrauch genutzt wird schwingt für mich immer Stärke, Mut, vielleicht ein bisschen Egoismus, manchmal Arroganz und eine gewisse (körperliche) Präsenz mit. So nach dem Motto „Sei selbstbewusst, lass dir nichts sagen, lass dich nicht klein machen“. Das ist ein Teil davon, ja, das gehört auch dazu. Für mich gehört jedoch zusätzlich noch ein anderer Aspekt dazu. Mein Gefühl dreht sich mehr um das was das Wort an sich, langsam und Teil für Teil ausgesprochen bedeutet. Nämlich, dass ich mir bewusst bin wer ich bin, dass ich mir meiner Selbst bewusst bin.

Selbstbewusstsein

Wer bin ich, wer bin ich nicht, wer will ich sein und warum? Das hat viel mit Reflektieren, Selbsterkenntnis, Zweifeln, Unsicherheit aber natürlich auch mit Stärke, Mut, positiver Energie, Lebenslust und innerer Kraft zu tun. Es gibt immer wieder Zeiten in denen ich mich stärker hinterfrage. Wer bin ich eigentlich? Was macht mich aus? Was macht glücklich, was traurig und was liebenswert? Worin bin ich richtig gut und was kann ich so gar nicht? Wie sehen mich andere und inwiefern beeinflusst mich das? Manchmal sind da ganz schön viele Fragen in meinem Kopf und ich kann nicht immer alle beantworten.

Sie reifen dann in mir, mal denke ich ganz intensiv darüber nach, mal kreisen sie ganz leise in meinem Hinterkopf. Ganz plötzlich in einem ungeahnten Moment, beim Laufen, unter der Dusche, beim Backen kommt dann die Antwort. Dann ist es mir ganz klar, dann fügen sich Erinnerungen, Erfahrungen zusammen und ich weiß warum ich so bin, woher es kommt und warum ich mich in eine Richtung entwickelt habe. Ich muss schmunzeln weil es eigentlich so offensichtlich war und ich es einfach nicht gesehen habe. Dann ist es wie mit dem Wald und den ganzen Bäumen. Genau diese Antworten oder besser gesagt die Beschäftigung mit mir selber, meinem Selbst, genau das macht mich selbstbewusster.

Selbstbewusstsein

So habe ich über die Zeit sehr viel über mich gelernt. Mir ist es immer schon sehr wichtig gewesen zu verstehen warum ich so bin wie ich bin. Warum ich auf bestimmte Situationen so reagiere wie ich es tue. Warum mich manche Dinge verletzen und andere nicht, warum mich manche Dinge einfach nicht interessieren und warum ich die Welt immer ein bisschen optimistischer sehe als manch andere. Zu wissen wer ich bin, was meine Werte sind, was mich beeinflusst und was mich kalt lässt, all das macht mich eben zu dem selbstbewussten Menschen der ich bin. Das alles gibt mir die Kraft so zu sein wie ich nun mal bin und das mit ganz großer Liebe zu mir selbst.

Mir ist bewusst, dass ich ein toller Mensch bin. Mir ist aber auch bewusst, dass ich nicht perfekt bin, dass ich viele Ecken und Kanten habe, dass es Menschen gibt, die nichts mit mir anfangen können, mich nicht mögen und nicht verstehen. Mir ist auch klar, dass ich nicht nur gute Seiten habe, sondern dass es noch einiges gibt an dem ich arbeiten muss. Und das ist okay so. Ganz ehrlich – das passt für mich. Denn das wichtigste ist, dass ich mir all dessen bewusst bin. Das ich mich trotzdem oder gerade deshalb mag. Ich muss jeden Tag 24 Stunden mit mir klar kommen, ich stehe morgens mit mir auf, ich muss mir ins Gesicht schauen können, ich muss mich ertragen, wenn ich unausgeglichen oder sauer bin. Ich darf aber auch die schönen, glücklichen Momente mit mir genießen und ich darf es erleben wenn ich platzen könnte vor Glück.

Selbstbewusstsein

Dafür muss ich mir vertrauen können, muss mich kennen und mich lieben. Und das tue ich. Meistens. Selbstverständlich gibt es zwischendrin immer mal wieder Situationen in denen ich mich selber nicht wieder erkenne, in denen ich Dinge tue, oder sage die nicht so wirklich super sind. Die mich an mir zweifeln lassen, die dazu führen, dass ich mich nicht so gerne mag. Dann ist Größe gefragt. Die Größe mir selbst, genau so wie anderen auch, zu vergeben. Nicht zu streng mit mir selbst zu sein. Auch das gehört dazu. Akzeptieren, dass keiner perfekt ist, ich selber genau so wenig wie alle anderen auch. Perfekt ist ein Zustand der meiner Meinung nach nicht erstrebenswert ist. Wenn ich perfekt wäre, wäre ich nicht ich. Dann wäre ich eine Kunstfigur, ganz bestimmt kein glücklicher, zufriedener, authentischer Mensch.

Ich kenne mich, meine Stärken, meine Schwächen. Ich weiß weiß was ich ganz besonders gut kann und kenne die Bereiche, in denen andere besser sind als ich. Ich glaub genau daraus ergibt sich dann das Selbstbewusstsein, dass nach außen strahlt. Das was andere von mir wahrnehmen. Die positive Energie, die Kraft, die gute Laune und die Stärke. Weil ich mit mir selber so gut klar komme, mit mir im Reinen bin und mich kenne, deshalb kann ich es ausstrahlen. Deshalb kann ich sicher in Situationen reagieren, auf mich vertrauen und mich selber stärken. Weil ich weiß was ich gut kann, habe ich die Chance mich gezielter auf das vorzubereiten, was gerade noch nicht so gut läuft. Mich weiterzuentwickeln auch wenn die Entwicklung nur darin besteht, dass ich akzeptiere, dass manche Dinge immer eine Schwäche bleiben werden, auch dass gehört für mich dazu.

Selbstbewusstsein

Mein Fazit? Selbstbewusstsein heißt für mich einerseits mich selber akzeptieren und mich selber verstehen. Ja, ich bin oft ein bisschen lauter als andere, ich bin ein hoffnungsloser Optimist, ich bin auch mal unsicher und überspiele es, ich hab es manchmal nicht so mit dem Maßhalten und bin ganz schön Impulsiv. Aber hey, so bin ich. Ich weiß das gehört zu mir und das macht mich aus. Auf der anderen Seite schaffe ich es nämlich auch Menschen zu begeistern, lasse mich super schnell auf neue Situationen ein, bin unkompliziert, stolz auf mich und meine Leistungen, teile wahnsinnig gerne und kümmere mich um meine Lieben. Ich bin mir bewusst, was für ein Mensch ich bin. Andererseits gehört für mich auch die Außenwirkung dazu. Wenn ich mir bewusst bin wer ich bin, kann ich dies nach außen kehren, es ausstrahlen und damit das zeigen was allgemein als Selbstbewusstsein verstanden wird. Das alles gehört zusammen, gehört zu mir. Ohne das wäre meine Welt nicht so wie sie ist.

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